Ich „kenne“ Jürgen Elsässer bereits seit der Zeit, als er noch genau in das andere extreme Eck gedrückt wurde, damals bei der Jungen Welt, die ebenfalls gespalten wurde. Elsässer war schon immer ein Querkopf, wie ich auch. Ich habe es bevorzugt etwas handfestes zu tun und mein Kritiker- und Querkopfdasein in der Freizeit auszuleben, Elsässer hat es zum Geschäftsmodell gemacht. Elsässer hat sich im ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends, als einige „Linke“ bereits auf dem besten Weg in diese fatale Entwicklungs waren, die man heute beobachten kann, eingesetzt gegen Moslemhetze und das Blasen ins Terrorsprachrohr (vgl. sein Buch „Terrorziel Europa“).
Mit der Änderung der Agenda und der Modifikation der Feindbilder wechselte Elsässer die Seiten. Ich kann nicht für ihn sprechen, aber für mich ist nach wie vor die Moslemhetze von 2001-2009 erbärmlich, vom Krieg gegen den Terror ganz zuschweigen. Nicht Elsässer hat die Seite von Links nach rechts gewechselt, sondern die Definition von Links und Rechts hat sich geändert – ich fand diese schon immer doof.
Elsässer mag niemand aus der Mitte sein. Er mag ein Extremist sein. Das bin ich persönlich mitunter auch. Keitik muss erlaubt sein, auch persönliche Kritik. Das habe ich mit Dr. Schiffmann gemacht, das habe ich auch mit Elsässer gemacht. Kritik heißt: Einwände sachlich vortragen. Man mag sich hier ab und an mal im Ton vergreifen. Das habe ich bezüglich Bodo Schiffmann ebenfalls …. egal, das Video hatte nur ein paar hundert Klicks. Ich hinterfrage auch kritisch. Das tut Jürgen Elsässer ebenfalls.
Beispiel: als so um 2004 bis 2006 die Hetze gegen den Iran im vollen Gang war, habe ich durch Zufal in einem Portal namens „Moslem Markt“ gelesen, es handle sich bei zwei Zitaten von Ahmedinegad um Falschübersetzungen. Nun, ich spreche weder arabisch, noch Farsi, also kann ich das nicht beurteilen. Ich hbae es Herrn Elsässer zugespielt. Er hat sich bedankt und ist der Sache nachgegangen. Immerhin hat diese Information ihren Weg in die Mainstreammedien gefunden, über „Die Anstalt“ (Georg Schramm hat es mal in einem Nebensatz als Oberst Sanftleben erwähnt). Vor einigen Jahren besuchte Elsässer mit einigen anderen den iranischen Präsidenten dann in Theheran.
Ich bin froh, dass einige der alten Kader sich in die Debatte mit einklinken und würde mir wünschen, dass es noch mehr wären, beipsielsweise Mathias Bröckers, Andreas Hauss (gibt es den noch ??), Andreas Popp und wie sie alle heißen. Diese Herrschaften sind jetzt alle Ü60 und können auf etliche Jahre (politische) Lebenserfahrung zurückblicken. Siecherlich sind viele von ihnen aus dem altlinken Eck, aber eben kritisch. Auch wenn der frische Wind der Jugend notwendig ist um neue Ideen und Impulse in die Debatte zu bekommen, so ist der reichhaltige Erfahrungsschatz „der Alten“ durch nichts zu ersetzen.
Elsässer mag konservativ sein. Das bringt das Alter mit sich. Auch ich werde zunehmend konservativer, auch wenn ich mein ganzes Leben lang ein Querkopf und Freidenker war. Ich kann aber eines mit Sicherheit sagen: er ist kein Rechter Faschist, ebenso wenig wie Eva Hermann oder andere (G.Wisnewski beispielsweise). Das ist alles einer Mainstream Propaganda geschuldet. Ich habe gestern auf Epoch Times einen Beitrag gehört, in dem gesagt wurde, dass Ken Jebsen ein „Rechter“ sei. Dümmer geht’s nicht mehr.
Das Links/Rechts Schema polarisiert. Und hier muss ich dem Herrn Eckert vollkommen Recht geben. Man daf sich nicht dieser Polarisatin unterordnen. Ich habe kein persönliches Umfeld mehr, weil ich diese polarisierende Denke nicht mehr ertragen konnte. Leider macht auch der Coronawiderstand um meine Region einen großen Bogen. Da werde ich wohl die Initiative ergreifen müssen, weil es sonst keiner tut.